Gefahrenabwehr am Knappensee
Der Knappensee nahe Hoyerswerda ist ein Bergbaufolgesee im Lausitzer Braunkohlenrevier. Er ist nach unkontrollierter Flutung am Ende des 2. Weltkrieges aus einem der Tagebaue des Braunkohlenunternehmens Werminghoff entstanden. Über Jahrzehnte war der See touristisch stark genutzt.
Die Böschungen des Knappensees bestehen zum großen Teil aus locker gelagerten Kippen. Durch den natürlichen Wiederanstieg des Grundwassers sind diese Kippen im ungesicherten Zustand zu einer Gefahr geworden. Das Sächsische Oberbergamt hat nach sachverständiger Begutachtung seit dem 1. Mai 2014 mit Allgemeinverfügung großflächige Sperrbereiche am See eingerichtet. Dazu hat die Bergbehörde die Lausitzer- und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) mit umfassenden Sanierungsarbeiten beauftragt. Ziel der Arbeiten ist die Herstellung dauerstandsicherer Böschungen und Hinterlandbereiche, um dauerhaft Gefahren für Leben, Gesundheit und Sachgüter zu beseitigen.
Wie gefährlich die locker gelagerten Kippen sind, zeigte ein Setzungsfließen im März 2021. Dieses ereignete sich an einem besonders sensiblen Kippenareal. Rund 1 Million Tonnen Bodenmassen rutschten in den See und erzeugten auf dem gegenüberliegenden Ufer eine hohe Schwallwelle. Dabei entstand ein Rutschungskessel. Die LMBV plant derzeit Maßnahmen zur Sicherung der Rutschungskessels.
- Kurzbericht zur Durchführung von Modellversuchen zur Dämpfung der Welle im Profil E durch die vorgelagerte Insel vom 26. August 2022 (*.pdf, 3,25 MB)
- Gutachten zur Beurteilung von Erforderlichkeit und Geeignetheit vorgeschlagener Maßnahmen zur Sanierung der Inseln im Knappensee (Landkreis Bautzen) vom 21. Dezember 2021 (*.pdf, 2,29 MB)
- Maßnahmen zur Gefahrenabwehr am Knappensee (ehemaliger Tagebau Werminghoff I) gemäß Sächsischer Hohlraumverordnung - Sicherung des Rutschungskessels vom 11. März 2021 (Vorplanung/Variantenplanung vom 22. Juli 2022) (*.pdf, 26,32 MB)
- Abschlussbericht über Modellversuche für den Wellenauflauf an den Böschungen des Knappensees infolge Rutschungen der Innenkippe vom 30. November 2020 (*.pdf, 2,09 MB)
Nach der Sanierung soll der Knappensee als ein sicheres und gut entwickeltes Gewässer für Tourismus und Naherholung zur Verfügung stehen.