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Fachkonzept Oelsnitz/Erzgebirge

Der Bergbau im Steinkohlenrevier Lugau/Oelsnitz

Im Steinkohlenrevier Lugau/Oelsnitz bauten Bergbautreibende im Zeitraum 1844 bis 1971 insgesamt 142 Mio. t Steinkohle aus 12 Flözen ab. Der Abbau fand bis in einer Teufe von 1.200 m statt. Er hinterließ ein unterirdisches Grubengebäude mit ca. 140 km Streckennetz, einen Resthohlraum von ca. 47 Mio. m³ sowie ca. 150 risskundlich bekannte Tagesschächte und 23 Halden. Seit der Einstellung der Grubenentwässerung 1971 erfolgt die Flutung des Grubengebäudes, die aufgrund komplexer geologisch-montanhydrogeologischer Verhältnisse sehr langsam abläuft. Mit fortschreitendem unkontrollierten Flutungsverlauf wird der Gruben-/Grundwasserspiegel voraussichtlich im Jahr 2032 die Erdoberfläche im besiedelten Hegebachtal (+320 mNHN) erreichen.

Herausforderungen

Die Bergverwaltung und andere Akteure erwarten bei fortschreitender unkontrollierter Flutung auch Auswirkungen auf Gebäude und Infrastruktur der Ortslagen sowie auf Geländemorphologie, Grund- und Oberflächenwässer. Dem kontrollierten Flutungsprozess des Grubengebäudes kommt künftig so gegebenenfalls eine große Bedeutung zu.

Entwicklung des Fachkonzeptes

Auf der 10. Bergbaukonferenz der FLOEZ-Region im Jahr 2018 haben die Vertreter der Region ein Rahmenkonzept zu Bergbaufolgen des ehemaligen Steinkohlenreviers Lugau-Oelsnitz vorgelegt. Mit diesem haben sie auch den Herrn Ministerpräsidenten um Unterstützung zur Bewältigung der Bergbaufolgen gebeten. Im November 2018 hat Herr Ministerpräsident  eine eingehende Prüfung des Rahmenkonzeptes zugesagt und Unterstützung durch das Sächsische Oberbergamt und das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) bei  erforderlichen Maßnahmen in Aussicht gestellt. 

Die zwei Fachbehörden haben das Rahmenkonzept geprüft und daraus ein eigenes „Fachkonzept zur Bewältigung der Bergbaufolgen des ehemaligen Steinkohlenreviers Lugau/Oelsnitz“ entwickelt. Das Fachkonzept enthält die notwendigen Maßnahmen einschließlich des dafür erforderlichen Finanz- und Personalbedarfs für die Bewältigung des Flutungsverlaufes, zunächst bis zum Jahr 2024. Für die Folgejahre planen die Behörden das Fachkonzept entsprechend dem Wissensstand fortzuschreiben.Die wichtigsten Schwerpunkte werden die Umsetzung von Standsicherheitsbetrachtungen an Halden und unverwahrten Schächten, Deformationen der Tagesoberfläche sowie Kontrolle der Grubengasaustritte in Verbindung mit dem aufsteigenden Grubenwasser sein.

Die Umsetzung der Maßnahmen obliegt im Wesentlichen dem Oberbergamt. Das LfULG leistet fachliche Unterstützung.

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